Arzo
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Steinart | Brekzie | |
Fundort | Tessin, Arzo, Steinbruch | ||
Farbe | rötlich, gelblich, gräulich | ||
Kollektion | zu den Arzo Steinen |
Entstehung
Die Arzo-Marmore entstanden vor rund 170 bis 190 Mio. Jahren am südlichen Kontinentalrand der Tethys (ehemaliger Ozean zwischen den Kontinenten Afrika und Europa). Durch Dehnungsprozesse wurde dessen Gesteinsuntergrund mehrfach in grössere und kleinere, scharfkantige Blöcke zerbrochen. Die Risse im Gestein füllten sich mit feinstkörnigen Meeressedimenten und verfestigten sich durch Überlagerung mit weiteren Sedimenten und durch zunehmende Kompaktion zu Kalksteinbrekzien.
Quelle: materialarchiv.ch
Historische Bedeutung als Baustoff
Durch den Marmor wurde Arzo berühmt.
Der Stein trägt so klingende Namen wie „Brocatello“, „Macchiavecchia“ oder einfach „Rosso“, ist von kompakter bis brekziöser Struktur, seine Farben variieren zwischen rötlich, gelblich und gräulich: Der Marmor aus den Steinbrüchen von Arzo ziert bedeutende Bauwerke wie den Petersdom in Rom, den Mailänder Dom, das Wallfahrtskloster zu Einsiedeln, aber auch profanere Gebäude wie das Bundeshaus in Bern oder die Confiserie Sprüngli in Zürich. Zahlreiche Künstler haben sich von dem Material zu grossartigen Werken inspirieren lassen.
Quelle: ticinoweekend.ch
Besonderheiten
Der Monte San Giorgio, an dem die Steinbrüche gelegen sind, gehört seit 2003 zum UNESCO-Welterbe. Der Berg ist wegen seiner enormen Menge an gut konservierter Fossilien bis weit über die Grenzen hinaus bekannt. Nicht bis in die Mitteltrias, aber zumindest bis ins 13. Jahrhundert, führt der Beginn der Bearbeitung des Marmors in dieser Gegend zurück. Eine Hochzeit erlebten die Abbaustätten während des Barocks und Neoklassizismus.
Quelle: ticinoweekend.ch
Steinbruch

Stillgelegter Steinbruch wandelt sich zum Kulturraum
Auf der Homepage des Tourismusbüros Mendrisiotto und Basso Ceresio werden die seit 2009 stillgelegten Steinbrüche von Arzo als „monumento del lavoro“ – als Erinnerungsstück an die harte Arbeit der Steinmetze – erwähnt. Aus dem Denkmal soll aber bald ein lebendiges Kulturzentrum werden. Die Bürgergemeinde von Arzo hat 300’000 Franken gesammelt, um in den ehemaligen Werksgebäuden unter anderem ein Amphitheater unter freiem Himmel und einen Lehrpfad über die Geschichte des Marmorabbaus einzurichten.
Quelle: ticinoweekend.ch
Der Steinbruch von Arzo ist eine interessante Dokumentation der jurassischen Ära des Alpengebietes, ein Überbleibsel eines riesigen, zwischen den Urkontinenten Afrika und Europa gelegenen, Ozeans. Zerbrechungen der abgelagerten Schichten und die Bildung von Schutthalden aus eckigen Gesteinstrümmern (sedimentare Brekzien) haben ein buntes kaleidoskopartiges Farbenbild geschaffen, das einzigartig ist. Petrografisch ist der Arzo Marmor ein nichtkristalliner Kalkstein, nach alter Usanz bezeichnet man ihn aber wegen seiner Dichte und Struktur als Marmor.
Quelle: https://www.swiss-stones.com