Unterwalden war einer der Urkantone der Schweiz: Warum sich die zwei Gebiete Nidwalden und
Obwalden verstritten und zu eigenen Kantonen wurden, kann niemand mehr genau sagen. Die
Region, die wir heute als Nidwalden kennen, war schon während den Anfänge der
Eidgenossenschaft sehr eigenständig. Dazu gehörten auch Feldzüge jenseits der Alpen, sodass
Teile des Tessins einst zum Nidwaldner Gebiet gehörten.
Heute konzentriert sich der Kanton vor allem um das südliche Ufer des Vierwaldstättersees und
schlängelt sich an den Urner Alpen entlang. Der höchste Gipfel in Nidwalden ist der Rotstöckli mit
seinen 2901 m ü. M. Der Rotstöckli gehört zum Titlis einem der beliebtesten Wintersportgebiete
des Landes. Der Gipfelgrat des Titlis gehört zu Teilen den Kantonen Obwalden und Bern an. Die
Flächen unter dem Gipfel, die am besten für Wintersport geeignet sind, gehören aber zum Kanton
Nidwalden. So profitiert die Region von der Grosszahl der Skisport-Touristen in den Urner Alpen.
Stans ist die grösste Ortschaft in Nidwalden und Hauptort. Eingebettet zwischen drei Gipfeln –
Stanserhorn, Buochserhorn und einem Ausläufer des Bürgenstocks – ist Stans ein unauffälliges Dorf.
Dennoch hat es seinen festen Platz in der Schweizer Geschichte. Als sich die Nidwaldner 1798
gegen Napoleons neue Verfassung auflehnten, fielen die französischen Truppen in die Region ein.
Dieser «Schreckenstag von Nidwalden» liess den legendären Pädagogen und Philanthropen
Johann Heinrich Pestalozzi seine erste Schule gründen, in welche er die Waisen der Getöteten
aufnahm. Das Winkelried-Denkmal in Stans gehört zu den besten Exemplaren der Schweizer
Bildhauerei. Die Nidwaldner haben einen ganz eigenen Dialekt, der sich von Dorf zu Dorf
unterscheidet: Er gilt als einer der unverständlichsten Dialekte in der gesamten Deutschschweiz.