Jura

Leute auf der ganzen Welt denken bei Jura erstmals an die Kaffeemaschinen. Der gleichnamige
Hersteller hat seinen Sitz aber im Kanton Solothurn, am Fusse des Juragebirges. Dieses Gebirge
gibt dem Kanton Jura seinen Namen. Die jurassische Landschaft besteht hauptsächlich aus Bergen,
die durch Flüsse geteilt werden, die in mehreren Millionen Jahren schöne Täler gebrochen haben.
Der Kanton vereint die fünf Schlüsselregionen: Delsberger Becken, Elsgau, Clos du Doubs,
Freiberge und das Bergland von Movelier. Im Norden grenzt der Kanton gänzlich an Frankreich,
im Süden an den Kanton Bern. Östlich an Solothurn, dessen Exklaven und Baselland. Es war das
Schweizer Stimmvolk, das den Kanton im September 1978 ins Leben gerufen hat. Grund waren
die ständigen kulturell-politischen Streitereien zwischen den Einheimischen und dem Rest des
Kantons Bern. Per 1. Januar 1979 war die Abspaltung komplett und die Jurassier bildeten ihre
eigene Gesellschaft. Einer der Hauptgründe für die Spannungen zwischen dem Jura und Bern war
die Sprache. Bis auf die Gemeinde Ederswiler ist der ganze Kanton französischsprechend. Aber
auch die von damaligen Berner Politikern an den Tag gelegte Arroganz spielte eine wichtige Rolle.
So waren gewisse Dossiers und Departements laut ihnen «zu wichtig» für die «provinziellen
Welschen».
Der Kanton Jura ist wirtschaftlich einer der schwächsten der Schweiz. Wenn es in der Schweiz
sowas wie «Landflucht» gibt, dann kann man das im Jura beobachten. Wenig Industrie und wenig
Einwohner machen es der Region schwierig, einen Dienstleistungssektor zu speisen. Mit den vielen
Bergen ist auch die Vernetzung zwischen den Regionen schwierig zu bewerkstelligen. Historisch ist
der Jura einen Besuch wert. Man kann hier sehen, wie Bergregionen von früh auf besiedelt wurden
und viele sehr alte, teilweise historisch wertvolle Gebäude stehen leer und unberührt da. Man kann
hier der Macht der Zeit über der Materie zuschauen. Was sehr zu einem der grössten Exportgüter
der Region passt: dem Salz.
Hauptort Juras ist Delsberg, besser unter seinem französischen Namen Delémont bekannt. Die
12560-Seelen-Stadt erstreckt sich beidseits der Sorne, einem Nebenfluss der Birs. Die Stadt ist sehr
gut erhalten und hat noch seinen mittelalterlichen Grundriss. Am Südhang der Les-Rangiers-Kette,
westlich von Delémont, befindet sich das Schloss Domont. Die spätgotische Anlage mit Treppenturm
aus dem Jahr 1560 verleiht der Stadt ein beeindruckendes Panorama. Ergänzt wird dies durch die
spätgotische Kapelle Saint-Michel und die barocke Kirche Saint Marcel.