Andeer
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Steinart | Gneis | ||
Fundort | Graubünden, Andeer, Steinbruch | ||
Farbe | grün,weiss,schwarz | ||
Kollektion | zu den Andeer Steinen |
Entstehung
Die Entstehung von Andeerer Granit ist ähnlich interessant wie dessen Optik. Das ursprüngliche Material, Granitporphyr (Porphyr bezeichnet das Gefügebild eines Natursteins), ist schon 300 Millionen Jahre alt. Vor rund 50 Millionen Jahren dann, als sich die Kontinentalplatten verschoben, schmolz dieses Material zu dickflüssigem Magma. Dieses erstarrte wiederum zu dem Orthogneis (siehe Gneis), der heute in seiner grünen Farbenpracht als Andeerer Granit abgebaut wird.
Die Gemeinde Andeer im Schamsertal (auch „Val Schons“ genannt) ist nicht nur für seine mineralische Heilquelle, sondern auch für seine Steinbrüche bekannt. Ein grüner Granit, der unter dem Handelsnamen Andeerer Granit oder Verde Andeer bekannt ist, verdankt der Gemeinde seinen Namen. Er wird dort am Bärenloch sowie am Parsagna abgebaut und gilt als echter Exportschlager in der Schweiz. Unweit des Abbauortes von Andeerer Granit entstand ein neuer Steinbruch am alten San-Bernadino-Pass. Dort wird ein ähnlicher, jedoch silber-grauer Naturstein unter dem Namen „Rhein-Quarzit“ abgebaut.
Quelle: stonenaturelle.ch
Historische Bedeutung als Baustoff
Geologen nennen den Stein Roffnagneis oder auch Andeerer Porphyrgneis. Im Handel ist er jedoch unter dem Namen Andeerer Granit bekannt. Der Roffnagneis war tatsächlich einmal ein Granit. Aber der einst massige Granit wurde später wie alle Steine im Schamsertal bei der Alpenbildung gepresst und umgeformt. Er wurde geschichtet, so dass er heute als alpin schwacher metamorpher Gneis zu bezeichnen ist. Das Gestein weist eine deutlich gestreckte, lagige bis faserige Textur auf. Es ist sehr fest und kompakt, demnach auch wetter- und frostbeständig.
- 40–45% Quarz,
- 20–30% Feldspat
- 30–35% Glimmer
Diese drei gesteinsbildenden Mineralarten: Feldspat, Quarz und Glimmer finden wir immer in der grossen Gesteinsgruppe der Granite. Die Farbe vom Andeerer Gneis stammt vom Mineral Fengit ab. Heute ist der Andeerer Granit dank seinem einmalig grünlichen Farbton ein sehr gefragter Stein im Bausektor.
Referenz: https://www.swiss-stones.com
Besonderheiten
Gut möglich, dass Sie den Andeerer Granit bereits gesehen haben. Regierungsgebäude wie in St. Pölten, die Berliner U-Bahn-Station „Brandenburger Tor“, der Luzerner Bahnhof oder das Bonner Kunstmuseum sind nur einige Beispiele, bei deren Gestaltung Granit aus Andeer zum Einsatz kam. Charakteristisch für den Andeerer Granit ist seine pistaziengrüne Farbe, die ihresgleichen sucht. Die einzigartige Farbe erhält der Granit durch seine mineralische Zusammensetzung: Chlorit färbt den Naturstein dunkelgrün, während Phengit für den hellgrünen Farbton verantwortlich ist. Auch die weissen Einschlüsse aus Feldspat und die geschieferte Struktur verleihen dem Andeerer Granit ein unverwechselbares Erscheinungsbild. Dadurch, dass das Richtungsgefüge des Natursteins sehr stark ausgeprägt ist, kann man den Granit aus Andeer in wolkiger oder streifiger Struktur erhalten, je nachdem, wie man den Stein aufspaltet.
Quelle: stonenaturelle.ch
Steinbruch

In der Val Schons, Kanton Graubünden, scheint der grün-schimmernde Andeer-Granit mit der Sonne
um die Wette. Seine Beschaffenheit – zurückführend auf die Roffla-Schlucht – macht ihn unvergleichlich.
Seit 1906 wird der Granit abgebaut.
Quelle: Battaglia Andeer Granit AG